Advanced Kiteboarding School (Pty) Ltd.
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South Africa
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Wolfram Reiners - am Start des Hochgeschwindigkeitskanals in Lüderitz beim 2011 Lüderitz Speed Challenge.
On Vimeo: http://vimeo.com/37583544
On YouTube: http://youtu.be/fdo_4msBb3A
Wolfram Reiners - German Outright Speed Sailing Record.
4. November 2011.
Lüderitz, Namibia. Der Kiteboarder Wolfram Reiners fuhr diese Woche einen neuen deutschen Geschwindigkeitsrekord für Kitesurfer und sicherte sich damit gleichzeitig den deutschen Rekord aller Klassen unter Segel, den Outright Speed Sailing Record. Er fuhr mit seinem Kiteboard über die Königsdistanz von 500 Meter eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,26 Knoten, das sind 85,67 km/h. Noch nie war ein Deutsches Segelfahrzeug schneller.
Geschwindigkeitsrekorde unter Segel werden vom World Sailing Speed Record Council (WSSRC) unter strengen Auflagen überwacht. Der neue Rekord wurde vom WSSRC ratifiziert. Ratifizierungen werden erst dann erteilt, nachdem alle nationalen Gremien die Gelegenheit hatten, die Messung zu überprüfen. Der aus Wangen im Allgäu stammende Wolfram Reiners holte sich den neuen Rekord auf einer Lagune bei Lüderitz in Namibia im Rahmen des 2011 Lüderitz Speed Challenge. Die Temperaturunterschiede zwischen dem kühlen Wasser des Atlantik und der heißen Namib Wüste sorgen dort für berüchtigt starke Winde. Der Rekord wurde bei Windgeschwindigkeiten zwischen 32 und 41 Knoten aufgestellt (60-75 km/h). Seine Spitzengeschwindigkeit bei der Rekordfahrt war nahe 50 Knoten (über 92 km/h).
Seit etwa 40 Jahren kämpfen Hochgeschwindigkeitssegelboote, Windsurfer und Kitesurfer darum, ohne gespeicherte Energie und nur mit Windkraft Geschwindigkeitsrekorde zu erreichen. Die USA, Frankreich und Australien dominieren in diesem Sport und es geht nicht nur um viel Ruhm, sondern auch um die eindrucksvolle Demonstration von hochentwickelten, technischen Neuerungen im Segelsport. Die erzielten Höchstgeschwindigkeiten beweisen auch, welche Spitzenleistungen mit erneuerbaren Energien und Windkraft erreicht werden können. In 2008 durchbrachen Kitesurfer zum ersten Mal in der Geschichte die bis dahin als magisch geltende Grenze von 50 Knoten Geschwindigkeit (über 92 km/h) und stellten im letzten Jahr einen für Boote und Windsurfer wohl sehr schwierig erreichbaren neuen Weltrekord jenseits von 55 Knoten auf, was über 100 km/h entspricht. Seither gelten Kitesurfer als schnellste Wasserfahrzeuge ohne Verbrennungsmotor.
Der neue Deutsche Rekord aller Klassen wurde von Wolfram Reiners ebenfalls mit einem Kitesurfer aufgestellt. Seine Geschwindigkeit hätte 2007 noch ausgereicht, um den Weltrekord für Kitesurfer zu erreichen. Er übertraf den bisherigen Deutschen Rekord aller Klassen um fast 4 Knoten (2007 Dirk Hanel mit 42,44 Knoten). Reiners wohnt und trainiert in Kapstadt in Südafrika. Es ist nicht das erste Mal, dass Reiners Schlagzeilen macht. In 2003 wurde der Erfinder und Unternehmer aus der Informationstechnologie auf den ersten E-Business Lehrstuhl in Deutschland als Professor berufen und wurde im Jahre 2007 mit dem begehrten European ICT Prize der Europäischen Union für seine Innovationen in Mobilen Technologien ausgezeichnet. Er wechselte 2008 aus Wissenschaft und Wirtschaft in den Profisport als Speed Kiteboarder.
"Ich bin sehr glücklich und stolz auf meinen Deutschen Rekord aller Klassen", so Dr. Wolfram Reiners. "Es war immer mein Traum höchste Erfolge in allen drei Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Sport zu erreichen. Diesen Traum habe ich mir erfüllt. Der Schlüssel dazu ist ein klare Vision, was Du in deinem Leben erreichen möchtest. Und dann fokussierte Arbeit und Training, um irgendwann an deinem Ziel anzukommen. Lass' Dich nicht beirren, was andere sagen, sondern bleib Deinem Traum treu, verfolge ihn mit klarem Blick voraus und mach ihn wahr."
Kiteboarding Magazine 12/2011
KITE Magazin 1/2012
- nachdem er den neuen Deutschen Rekord im Speed Kitesurfing und den Outright Speed Sailing Record für Deutschland aufgestellt hat.
Sponsor: KITEKAHUNAS - Advanced Kitesurfing School - Cape Town - South Africa.
KITEKAHUNAS bieten freeride/freestyle Kurse und Kite-Waveriding Kurse. Auch für Anfänger, die wirklich das Kitesurfen erlenen wollen.
1) HINTERGRUND ZUM OUTRIGHT SPEED SAILING RECORD
(Geschwindigkeitsrekord von Wasserfahrzeugen aller Klassen unter Segel)
Geschwindigkeitsrekorde haben die Menschen schon immer fasziniert. Geschwindigkeitsrekorde unter natürlichen Bedingungen, wie 100 Meter Sprint oder von Booten unter Segel sind dabei von ganz besonderer Bedeutung. Ohne Verbrennungsmotor und ohne jegliche andere Art von gespeicherter Energie hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, ist nicht nur schwierig. Es ist auch zukunftsweisend, da es sich um die Nutzbarmachung von "grünen", erneuerbaren und völlig umweltfreundlicher Energien handelt und die technische Entwicklung in diesem Bereich vorantreibt. Unter den grünen Energien konnte bisher nur die Windkraft Topresultate erzielen, genutzt mit Segelfahrzeugen.
Um den viele Jahrzehnte andauernden Kampf um Geschwindigkeitsrekorde durch Segelfahrzeuge zu regulieren, übernahm das World Sailing Speed Record Council (WSSRC) im Jahre 1972 das Reglement, sowie die Aufsicht und Dokumentation aller Rekordversuche. Rekorde müssen vom WSSRC offiziell ratifiziert werden. Es gelten strenge Auflagen und Rekordversuche werden grundsätzlich vom WSSRC überwacht. Es gibt eine große Anzahl von Distanzen und Klassen von Segelfahrzeugen, in welchen offizielle Rekorde erreicht werden können, zum Beispiel Segelboote mit verschiedenen Quadratmetern Besegelung, Windsurfer oder Kitesurfer. Die Königsdistanz sind die 500 Meter. Den Rekord aller Klassen nennt das WSSRC den Outright Speed Sailing Record - also das schnellste Wasserfahrzeug unter Segeln überhaupt.
2) GESCHICHTE DES OUTRIGHT SPEED SAILING RECORD
Der Outright Speed Sailing Record wurde bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts jeweils von Segelbooten verschiedener Bauarten gehalten. Im Jahre 1985 übernahm zum ersten Mal ein Windsurfer diesen Rekord. Seither entbrannte ein harter Kampf zwischen den Hochgeschwindigkeitsbooten verschiedener Nationen und den kleinen Windsurfern. Die Rekordboote entstehen aus Multi-Millionen Dollar Projekten großer Segelnationen, vergleichbar mit der Formel 1 des Motorrennsports, und sie sind mit allen technischen Finessen ausgestattet. Die Windsurfer dagegen kommen mit vergleichsweise geringem Budget aus und wenige Teammitglieder gehen mit Prototypenmaterialien auf Rekordjagt. Im Jahre 1992 holte eine Besatzung aus Australien die Ehre der Rennsegelboote zurück, wenn auch nur für kurze Zeit. Im Jahre 2008 beendete schließlich der amerikanische Kitesurfer Rob Douglas die Ära der Windsurfer als schnellste, windgetriebene Wasserfahrzeuge. Er fuhr im neu entdeckten Revier Lüderitz in Namibia, mitten in der Wüste bei superstarken Winden, nahe an die 50 Knoten heran. Bis dato wurde über viele Jahrzehnte in unzähligen Rekordversuchen diese magische Grenze von verschiedensten Wasserfahrzeugen erfolglos angegriffen und die 50 Knoten galten lange als unerreichbar. Wenig später jedoch, im selben Jahr, durchbrach der Franzose Sebastien Cattelan mit einem Kiteboard zum ersten Mal diese Grenze über die 500 Meter Distanz. Dies erfüllte viele Windsurfer mit Resignation und auch das Schicksal der Boote an der Weltspitze schien für immer besiegelt. Aber die Wahrung der Ehre der mit hohen Budgets ausgestatteten Bootsindustrie motivierte riesige Anstrengungen. Tatsächlich holte in 2009 der unter französischer Flagge fahrende Tragflügel-Trimaran Hydroptère den Weltrekord aller Klassen für die Boote zurück und fuhr über 51 Knoten. Und wieder war es auf der Lagune bei Lüderitz in 2010, dass die Kitesurfer zurückschlagen konnten indem sie erstmals die 100 km/h und dann sogar 55 Knoten erreichten.
Hochgeschwindigkeitssegeln entwickelte sich so in den vergangenen 40 Jahren zu einem international umkämpften und inter-disziplinären Sport mit hohem öffentlichen Interesse. Technische Hochentwicklungen und der Mut der Sportler dominieren hier wie in kaum einem anderen Sport. Genauso faszinierend sind aber auch die extremen Gegensätze im Entwicklungsbudget. Selbstfinanzierte Individualisten bieten durch viel Hingabe Giganten mit Millionenbudgets die Stirn.
Outright World Records
Year |
Speed |
Craft |
Name |
Country |
Location |
1975 |
31.80 |
Boat -Crossbow |
Tim Coleman |
Weymouth, UK |
|
1977 |
34.40 |
Boat - Crossbow |
Tim Coleman |
Weymouth, UK |
|
1979 |
36.00 |
Boat - Crossbow |
Tim Coleman |
Weymouth, UK |
|
1985 |
38.66 |
Windsurfer |
Pascal Maka |
Fuerteventura, Canaria, SPAIN |
|
1987 |
40.48 |
Windsurfer |
Erik Beale |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
1989 |
42.91 |
Windsurfer |
Pascal Maka |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
1990 |
43.06 |
Windsurfer |
Thierry Bielak |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
1991 |
44.66 |
Windsurfer |
Thierry Bielak |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
1992 |
46.52 |
Boat - Yellow Pages Endeavour |
Simon McKeon |
Sandy Point, AUSTRALIA |
|
2003 |
46.82 |
Windsurfer |
Finian Maynard |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
2004 |
48.70 |
Windsurfer |
Finian Maynard |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
2008 |
49.09 |
Windsurfer |
Antoine Albeau |
Sainte Marie de la Mer, FRANCE |
|
2008 |
49.84 |
Kitesurfer |
Robert Douglas |
Luderitz, NAMIBIA |
|
2008 |
50.52 |
Kitesurfer |
Sebastien Cattelan |
Luderitz, NAMIBIA |
|
2008 |
50.57 |
Kitesurfer |
Alexandre Caizergues |
Luderitz, NAMIBIA |
|
2009 |
50.98 |
Kitesurfer |
Alexandre Caizergues |
Luderitz, NAMIBIA |
|
2009 |
51.36 |
Hydroptere |
Alain Thebault |
Hyeres, FRANCE |
|
2010 |
55.49 |
Kitesurfer |
Sebastien |
Luderitz, NAMIBIA |
|
2010 |
55.65 |
Kitesurfer |
Robert Douglas |
Luderitz, NAMIBIA |
3) 2011 LÜDERITZ SPEED CHALLENGE - BESCHREIBUNG DES EVENTS
Als im Jahre 2008 die Kitesurfer die legendäre und lange für unerreichbar geltende 50 Knoten Marke übertrafen, löste dies zunächst innerhalb der International Sailing Federation (ISAF) die Diskussion aus, ob denn Kitesurfer überhaupt den Segelfahrzeugen zugerechnet werden können. Als Hauptargument führten Gegner der Kitesurfer die geringe Wassertiefe an, in welcher Kiteboards navigieren können. Es gäbe einen Bodeneffekt, ähnlich wie beim fliegen direkt über der Erdoberfläche, so wurde argumentiert, den sich die Kitesurfer zunutze machen. Boote genießen wegen des höheren Tiefgangs und Windsurfer wegen der längeren Finnen diesen Vorteil aber nicht. Seit 2009 wurde deshalb an der Uferlinie der Lagune in Lüderitz ein Kanal gegraben, um eine ausreichende Wassertiefe sicherzustellen. Hierdurch entstand jedoch das Problem, dass Rekorde nur noch innerhalb zwei bis drei Stunden im Monat möglich waren, weil die Wettkampf- und Rekordbedingungen nicht nur vom Wind, sondern auch von der Tide abhängig wurden. Nur bei starkem Wind und gleichzeitig niedrigem Tidenstand waren höchste Geschwindigkeiten möglich. So entstand für die Rekordversuche beim 2011 Lüderitz Speed Challenge die Idee eines Inlandkanals. Dieser bietet ausreichende Wassertiefe bei gleichzeitiger Tidenunabhängigkeit, da der Kanal immer mit Wasser gefüllt bleibt.
Auf dem Programm des Events stehen mehrere Rekordversuche. Sebastien Cattelan hat sich den neuen Outright Speed Sailing Weltrekord zum Ziel gesetzt. Die Französin Sophie Routaboul versucht sich im selben Rekord für Frauen. Die Nationalen Outright Speed Sailing Rekorde von Südafrika (Basil Cambanis verteidigt den Rekord gegen Taro Niehaus) und Namibia (Stefan Metzger) werden angegriffen. Anders Bringdal, viermaliger Weltmeister im Windsurfing, versucht sich im Weltrekord für Windsurfer und möchte zum ersten Mal die 50 Knoten für Windsurfer übertreffen. Er fuhr am 31. Oktober dann den Schwedischen Outright Speed Sailing Rekord mit knapp über 47 Knoten. Für Deutschland startet Wolfram Reiners und er erreichte am selben Tag einen neuen Deutschen Rekord für Speed Kitesurfing und gleichzeitig den Outright Speed Sailing Record für Deutschland (46,26 Knoten oder 85,67 km/h über 500 Meter).
4) DER DEUTSCHE OUTRIGHT SPEED SAILING RECORD
Für Deutschland wurde der Nationale Outright Speed Sailing Record 1995 vom Windsurfer Jochen Krauth mit 41,90 Knoten über 500m in Fuerteventura aufgestellt. 2007 übertraf ihn Dirk Hanel mit einem Kiteboard mit 42,44 Knoten in Lüderitz, Namibia. Wolfram Reiners fuhr am 31. Oktober 2011 in Lüderitz, Namibia mit 46,26 Knoten den neuen Rekord aller Segelfahrzeuge unter Deutscher Flagge. Der Rekord wurde mit einem Kiteboard gefahren und wurde vom World Sailing Speed Record Council (WSSRC) ratifiziert.
Wie ist diese Deutsche Leistung zu beurteilen? Bis 2007 waren Geschwindigkeiten von 46 Knoten gut genug, um den Weltrekord im Speed Kitesurfing zu erreichen. Die schnellsten Kitesurfer der Welt, Alexandre Caizergues holte 2007 mit 44,77 Knoten den Weltrekord und wenig später übertraf ihn Sebastien Cattelan im selben Jahr mit 46,71. Vor vier Jahren war das ein neuer Weltrekord.
5) WOLFRAM REINERS
Wolfram Reiners (44) stammt aus dem Allgäu. Er machte zunächst erfolgreich Karriere als Erfinder und Unternehmer in der Wirtschaft und als Professor in der Wissenschaft. Vor wenigen Jahren wechselte er als Kitesurfer in den Profisport. Er erfüllte seinen Traum und fuhr 2011 den Deutschen Geschwindigkeitsrekord aller Klassen für Segelfahrzeuge.
Für fünf Monate im Jahr stand während seiner Kindheit und Jugend jeden Tag Skifahren in der heilen Bergwelt am Nordrand der Alpen auf dem Programm. Seine Lieblingsdisziplinen waren Abfahrtslauf und Skispringen. Hier wurde wohl seine Liebe zum Sport in der freien Natur und seine Neigung zu hohen Geschwindigkeiten geboren. Er studierte Psychologie mit Akzent auf Forschungsmethoden, Mathematik und Anwendung von psychologischen Erkenntnissen in der Wirtschaft. 1996 folgte die Promotion zum Doktor der Philosophie. Seine Forschungsarbeiten zu menschlichen Urteils- und Entscheidungsprozessen erforderten komplexe mathematische Modelle und die Entwicklung von wissenschaftlicher Software. So kam er zur Informationstechnologie. Nach der Promotion blieb Wolf der Informationstechnologie treu, als Managementberater in Deutschland, USA, UK und ab 1998 in Südafrika. Seither beschäftigt er sich mit Innovationen für das Internet und für mobile Technologien. Als Unternehmer setzte er seine eigenen Erfindungen und Patente um. 2003 wurde Wolf auf den ersten Lehrstuhl in Deutschland für E-Business Systeme als Professor berufen und er kehrte für einige Jahre nach Deutschland zurück. Es folgte 2007 der European ICT Prize der Europäischen Union, der weltweit wichtigste Preis für Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie und weitere Auszeichnungen, wie der Preis für die Humane Nutzung der Informationstechnologie. "Mein Ziel war immer, sinnvolle Innovationen zum Wohle des Menschen zu schaffen", faßt er zusammen, was ihn täglich antrieb.
Während dieser Zeit entdeckte Wolf seine Leidenschaft für Kiteboarding. Zurück in Südafrika erlitt er bei einem Kitesurfing-Unfall einen Kreuzbandriß und Meniskusschaden. Seine Knieverletzung erlaubte ihm fortan nicht mehr, den gesamten Tag am Schreibtisch und in Meetings zu verbringen. "Ein geschädigtes Knie verlangt täglichen Sport und so entschied ich mich für einen späten Einstieg in den Profisport. So wie ich in meiner Jugend täglich auf den Skiern stand, ging es von nun an täglich aufs Wasser zum Training. In Kapstadt wunderschön oft mit Delphinen, Seehunden und Walen als Zuschauer." So hört sich bei Wolf ein Karrierewechsel an.
Im Speed Kiteboarding fliegt Wolf eine Genetrix Hydra, ein flach geformter Kite von Konstrukteur Martial Camblong mit viel Depower, mit welchem man höchste Windgeschwindigkeiten mit harten Böen beherrschen kann. Der 9m Kite erlaubt ihm viel Power bei einer enorm hohen Windrange. Sein Board ist ein Xelerator Speed Board, 154 cm, speziell für die Rennstrecke in Lüderitz von Shaper Fred Kloren gebaut. Er ist der schnellste Segler Deutschlands. Seinen Deutschen Outright Speed Sailing Rekord von 46,26 Knoten über 500m erzielte er in 32 kn Wind mit Böen bis 41 kn. Seine Spitzengeschwindigkeit bei diesem Run war knapp 50 kn.
Wolf lebt und trainiert in Kapstadt, Südafrika. Die Analyse seines Trainingsunfall in 2008 zeigte, dass durch die fehlende Ausbildungsangebote nach dem Anfängerkurs viele Kitesurfer falsche Bewegungsabläufe lernen, Gefahren nicht sicher erkennen, nur langsam vorankommen und sich viele Kiter durch trial and error verletzen. Er gründete am Sunset Beach in Kapstadt eine Kitesurfing Schule für Fortgeschrittene, mit Kursen für Freeride/Freestyle und Wave-Kitesurfing, um dieses Ausbildungsdefizit zu schließen. "Man lernt unter Anleitung einfach schneller, besser und sicherer" ist seine Devise.
"Ich bin sehr glücklich und stolz auf meinen Deutschen Rekord", so Dr. Wolfram Reiners. "Es war immer mein Traum höchste Erfolge in allen drei Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Sport zu erreichen. Diesen Traum habe ich mir erfüllt. Der Schlüssel dazu ist ein klare Vision, was Du in deinem Leben erreichen möchtest. Und dann fokussierte Arbeit und Training, um irgendwann an deinem Ziel anzukommen. Lass' Dich nicht beirren, was andere sagen, sondern bleib Deinem Traum treu, verfolge ihn mit klarem Blick voraus und mach ihn wahr."
6) BEDEUTUNG VON SPEED SAILING
Das ist typisch für Wolfram Reiners. Er ist nicht nur einfach der beste Speed Kitesurfer und Hochgeschwindigkeitssegler Deutschlands. Nein, er hat auch eine philosophische Erklärung, warum er diesen Extremsport ausübt. Der frühere Professor, mehrfache Erfinder und Unternehmer motiviert sich zum täglichen Training damit, dass die extremen Geschwindigkeiten auf dem Wasser von 80 bis 100 km/h ausschließlich mit grüner Energie, mit Windkraft, ganz ohne Umweltverschmutzung möglich sind. Wer einmal in einem Wasserskimotorboot mit mehreren hundert PS saß, der weiß, wie schnell und schwindelerregend sich bereits 50 km/h auf dem Wasser anfühlen. "Wir sind fast doppelt so schnell mit unseren Kiteboards, und das lautlos und ohne Verbrennungsmotor. Das ist Präzision, Höchstgeschwindigkeit, Action und Power ausschließlich mit Windkraft angetrieben, die ja letztlich von der Sonne kommt." so Wolf, Profikitesurfer und Unternehmer mit wissenschaftlichem Hintergrund. "Unsere Jagt nach Rekorden stimuliert so viele Ideen und technische Entwicklungen zur Nutzung der erneuerbaren Energien. Wir beweisen, dass du nicht unbedingt Benzin und Kohle verbrennen musst, wenn Du mit guter Technik die sich täglich erneuernden natürlichen Kräfte der Natur geschickt auszunutzen weisst. "Als Erfinder hat Dr. Reiners gelernt, dass alle technischen Neuerungen zur Überwindung von Problemen auf den ersten Blick oft unmöglich erscheinen. "Aber wenn du daran glaubst, dass es eine Lösung geben muss und einfach hartnäckig dran bleibst, dann findest du schließlich die technische Lösung. Noch vor 30 Jahren glaubte keiner, dass mit Segelfahrzeugen Geschwindigkeiten von über 40 Knoten oder sogar 50 Knoten je möglich sein würden. Vergangenes Jahr haben die besten Kitesurfer der Welt trotzdem die 55 Knoten Marke erreicht. Sie haben an die Möglichkeit geglaubt und jeden Tag und alles Geld in Training und Materialentwicklung gesteckt und schließlich bewiesen, dass auch unmögliche Ziele möglich werden können."